| Bedeutung des humanen Papillomavirus für Diagnose, Therapie und Prognose beim OropharynxkarzinomPD Dr. med. M. Broglie
In Zusammenarbeit mit dem deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg sind wir daran, einen neuen ELISA-basierten Test für den Nachweis von Antikörpern gegen das humane Papillomavirus (HPV) zu etablieren, welcher in Zukunft sowohl für die Diagnose, in der Nachsorge als auch als potentieller Screeningtest eingesetzt werden kann. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass Antikörper bereits bis zu 10 Jahren vor der eigentlichen Diagnose eines HPV-assoziierten Karzinomes im Blut nachgewiesen werden können, was sie zu einem spannenden Marker für die Frühdiagnose macht. Als zusätzliche Parameter im Blut ist zudem die Analyse der Rolle von Autoantigenen, zirkulierender HPV-DNA, HPV-RNA, spezifischer T-Lymphozyten, Tumor-DNA, Tumor-RNA und tumorspezifischen Mutationen geplant. Im Rahmen einer Multizenterstudie mit den Zentren Bern, Lausanne, Fribourg, Aarau, Bellinzona, St. Gallen und Zürich wurde eine grosse Kohorte von chirurgisch behandelten Oropharynxkarzinomen zusammengestellt, welche nun für weiterführende Untersuchungen zum adäquaten Staging von Oropharynxkarzinomen und zur Bedeutung von Zweitkarzinomen im Zusammenhang mit dem Risikofaktor Rauchen verwendet wird. Diagnostische und prognostische Wertigkeit metabolischen TumorparameterDr. G. Morand In Zusammenarbeit mit Dr. M. Hüllner (Nuklearmedizin, UsZ) werden metabolische Tumorparameter (z.B. SUV, TLG, MTV) auf ihre diagnostische und prognostische Wertigkeit untersucht. Diese Parameter werden im Rahmen der Staging-Untersuchung mittels Position Emission Tomographie mit Computertomographie (PET/CT) bei vielen Krebspatienten akquiriert, jedoch ist ihre klinische Bedeutung momentan noch unklar. Ziel ist es, durch die detaillierte Analyse dieser Parameter eine höhere Sensitivität und Spezifität der PET/CT Untersuchung in Hinblick auf die Prognose, das Therapieansprechen und die Nachsorge zu erzielen. Im Weiteren werden neue nuklearmedizinische Tracer (z.B. Cholin) auf ihre Aussagekraft bei seltenen Tumoren, welche die gewöhnlichen Tracer (sog. FDG) wenig oder kaum aufnehmen, untersucht. Sentinel-Lymphknotenbiopsie Dr. Ch. Meerwein Die adäquate Behandlung bei klinisch fehlenden Zeichen einer Halslymphknotenmetastasierung bei malignen Tumoren der Mundhöhle und des Rachenraumes bleibt kontrovers. Die meisten Zentren bieten in diesem Fall eine chirurgische Halslymphknotenausräumung (selektive Neck Dissection) an. Das Konzept der Sentinellymphknotenbiopsie (SNB) bietet eine validierte, onkologisch sichere, minimal invasive Alternative, was schon in zahlreichen internationalen und eigenen Arbeiten gezeigt werden konnte. Untersucht wird nun, ob die Sentinel-Lymphknotenbiopsie auch in bisher nicht etablierten Situationen erfolgreich angewandt werden kannn wie beim Plattenepithel-Karzinomen der Haut. Prognosefaktoren beim die kutanen Plattenepithelkarzinome der Kopf- und HalsregionDr. D. Vital Unser Projekt «DNA-, RNA-, und Proteinanalysen an humanen Gewebeproben zur Identifikation prognostischer und therapeutischer Marker für die kutanen Plattenepithelkarzinome der Kopf- und Halsregion» hat zum Ziel, zu evaluieren, ob molekularbiologische Parameter mit klinischen Daten (wie Tumorlokalisation, -grösse, -infiltrationstiefe, Lokalisation, Immunsuppression) und Outcome-Parametern (Metastasen, Rückfall und Überleben) korrelieren. Aus diesen Ergebnissen soll ein Risikoprofil erstellt werden mit dessen Hilfe in Zukunft die Prognose und der klinische Verlauf und damit die Intensität der Therapie abgeleitet werden kann. Je nach Risikoeinschätzung wäre die elektive Behandlung des Lymphabflusses mittels Sentinel-Lymphknotenbiopsie geplant. |
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